Besatzungszeit 1918 bis 1930 und Separatismus im heutigen Rheinland-Pfalz

Besatzungszeit 1918 bis 1930 und Separatismus im heutigen Rheinland-Pfalz

Organisatoren
Pfälzische Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften; Bezirksgruppe Speyer des Historischen Vereins der Pfalz; Institut für Geschichtliche Landeskunde Rheinland-Pfalz e.V.
Ort
Speyer
Land
Deutschland
Fand statt
In Präsenz
Vom - Bis
04.11.2022 - 05.11.2022
Von
Walter Rummel, Geschichtliche Landeskunde, Universität Trier

Unter dem 19. Dezember 1918 heißt es in einem Tagebucheintrag zu Gerüchten, dass die Pfalz nun französisch werden würde: „Angebliche Kenner der Verhältnisse gehen schon so weit zu behaupten, dass eine Volksabstimmung zu Gunsten Frankreichs ausfallen würde. Das Verhalten der französischen Besatzung wird allgemein gelobt.“ Der Tagebuchschreiber wollte auch erfahren haben, dass französische Soldaten „Schokolade und gutes Weißbrot“ an Kinder verteilen würden. Unter dem 6. Januar 1919 notierte der Schreiber: „Leider ist in den französischen Zeitungen vorläufig wenig von dem Geist des Völkerbunds gegenüber Deutschland zu verspüren. Im Hinblick auf die ungeheuren Zerstörungen in Frankreich ist dies auch menschlich erklärlich. Es steht zu hoffen, dass, wenn einmal der materielle Schaden repariert ist, die Nationen sich doch schließlich finden.“1

Die Einträge stammen von dem gebürtigen Elsässer Armand Stiegelmann, der 1918 in leitender Funktion bei der BASF in Ludwigshafen arbeitete und sich in politischer Hinsicht nichts sehnlicher wünschte als einen neutralen elsässischen Staat sowie eine Versöhnung zwischen Deutschland und Frankreich. Doch mit seinen Beobachtungen und Wünschen stand Stiegelmann in krassem Gegensatz zur Berichterstattung der deutschen Presse und ebenso zum wichtigsten Ziel der französischen Besatzungspolitik. Diese war zwar auch um Gewinnung der Bevölkerung bemüht, aber vorrangig auf die Gewährleistung von Sicherheit bedacht, mit der Konsequenz eines entsprechend harten Auftretens gegenüber dem unterlegenen Kriegsgegner, dessen Truppen in mehr als vier Jahren Krieg große Teile Nordostfrankreichs und Belgiens in eine Trümmerlandschaft verwandelt hatten.

Zweifellos trug dieser Aspekt der französischen Besatzungspolitik wesentlich zur Verschärfung nationalistischer und antifranzösischer Ressentiments in Deutschland bei. Trotzdem lassen sich für die Besatzung der Jahre 1918–1930 im Rheinland und in der Pfalz viele gegenteilige Belege für Ansätze zu einem neuen Miteinander finden, die jedoch der nationalistischen Polemik und den harten Interessengegensätzen zum Opfer gefallen sind.

Diese Gegensätze wollte die Speyerer Tagung in den Mittelpunkt stellen. Flankiert durch eine Wanderausstellung der Landesarchivverwaltung Rheinland-Pfalz und des Instituts für Geschichtliche Landeskunde Rheinland-Pfalz e.V. zum „gescheiterten Frieden“2 sollte die Tagung bislang unbekannte Quellen, insbesondere Ego-Zeugnisse, sowie Erfahrungen und Perspektiven für eine differenziertere Betrachtung darstellen und Ansätze für eine Verständigung thematisieren, wie sie z.B. die Politik der USA in ihrer Besatzungszone in der kurzen Zeit ihres Bestehens (1918–1922) aufwies.

Der Eröffnungsvortrag von ELISE JULIEN (Wuppertal/Lille) erläuterte die in Deutschland zumeist ignorierte französische Ausgangslage, also die Beinahe-Niederlage Frankreichs und die durch das deutsche Vordringen im Westen angerichteten ungeheuren Zerstörungen.

In einem ersten Vortragsblock stellten UTE ENGELELEN (Mainz), WALTER RUMMEL (Speyer/Kerben) und ARMIN SCHLECHTER (Speyer) das diesbezügliche Konzept der Wanderausstellung vor, gefolgt von einem Überblick über die bis heute vernachlässigten, aber unverzichtbaren Bestände französischer Archive durch MICHAEL MARTIN (Landau). KAI MICHAEL SPRENGER (Mainz) stellte in diesem Zusammenhang auch die sehr in Vergessenheit geratene, wenngleich nur kurze Periode der Anwesenheit amerikanischer Truppen im Gebiet der Regierungsbezirke Koblenz und Trier detailliert dar. So war die amerikanische Besatzungszeit geprägt vom Bemühen der amerikanischen Militärregierung um ein sachliches Verhältnis zur deutschen Bevölkerung. Zum Beispiel versorgten die Amerikaner den einstigen Kriegsgegner mit Lebensmitteln. Der in den USA durch die Prohibition verbotene und daher im Rheinland besonders attraktive Alkoholkonsum sowie amerikanische Selbstverständlichkeiten wie Kaugummis irritierten die Deutschen, führten aber, wie die Herstellung von Coca-Cola oder das Baseballspiel zeigen, auch zu einem Kulturtransfer. Ebenso waren die Oberkommandierenden der US-Truppen bemüht, ihre Truppen etwa durch Sportveranstaltungen nicht nur bei Laune zu halten, sondern sie in geradezu idealistischer Weise auf zukünftige staatsbürgerliche Aufgaben in der Heimat vorzubereiten (RICHARD HEDRICH-WINTER, Bonn). Dagegen musste die französische Armee mit der Enttäuschung vieler Soldaten zurechtkommen, die auf ein rasches Wiedersehen der Heimat nach vier Jahren entbehrungsreichen Fronteinsatzes gehofft hatten. Auch der Einsatz von Truppen aus französischen Kolonialgebieten im Rahmen der Besatzung war diesem Umstand geschuldet. Der Beitrag von CHRISTELLE GOMIS (Paris) zeichnete ein eher düsteres Bild der Besatzungszeit, das allerdings für die Erfahrungen und Wahrnehmungen beider Seiten gilt.

Wurde die Anwesenheit von Kolonialtruppen auf deutscher Seite bis ans Ende der Besatzungszeit zutiefst als Demütigung empfunden („schwarze Schmach“), war dies für einen eher distanzierten Beobachter wie Armand Stiegelmann eine logische Folge des Krieges. So notierte er unter dem 6. Dezember 1918: „Nun ist die französ[ische] Besatzungstruppe eingetroffen. Ich war gerade im Casino als gegen ½ 11 Uhr marokkanische Offiziere in der Dr. Schuncke‘schen Villa eintrafen. Eine wirklich tiefgreifende Entrüstung schien das Ereignis bei den Herren meiner Gesellschaft nicht hervorzurufen. Auffallend ist immer wieder, wie seit dem ganzen Krieg, der Mangel an objektivem Urteil bei den gebildeten Kreisen. Frankreich kann doch den farbigen Truppen nicht zumuten, dass sie an dem Vormarsch in Deutschland nicht teilnehmen sollen, nachdem sie vorher in vorderster Linie standen. Auch hält die Entente jedenfalls die Farbigen für am sichersten gegen das Überspringen des Bolschewismus nach Frankreich.“3

In einem zweiten Vortragsblock ging es um die wirtschaftliche Seite der Besatzungszeit. Kritisch analysierte UTE ENGELEN (Mainz) mit Bezug auf Firmenkonkurse das Narrativ der französischen Alleinverantwortung für die wirtschaftlichen Probleme der Besatzungszeit, ohne die Folgen der Grenzblockaden für die Rohstoffversorgung und den Absatz zu vernachlässigen. Auch die Hyperinflation von 1923 war nicht allein eine Folge der Ruhrkrise, sondern Ausdruck der desaströsen Lage, die der Weltkrieg mit seinen immensen Ausgaben für die Volks- und Staatswirtschaft mit sich gebracht hatte. Der nationalen Symbolik in der Gestaltung des Notgeldes kam somit die Aufgabe zu, das beispiellose Erlebnis einer Scheinwährung mit Werten bis in den Bereich von Billionen patriotisch einzurahmen, so HANS AMMERICH (Speyer). Analysen der Situation von Städten jenseits und diesseits der Besatzungsgrenze wie Mannheim (MICHAEL MARTIN, Landau) und Bingen (MATTHIAS SCHMANDT, Bingen) zeigten im Detail die Auswirkungen von Blockaden und Kontrollen. Im Falle von Mannheim wurden zugleich die von deutscher Seite zu verantwortenden Belastungen deutlich, so durch die Erhebung von Abgaben für Firmen im besetzten Gebiet, wenn deren Besitzer ihren Wohnsitz in Mannheim hatten. Die Entwicklung in Bingen war bis 1924 stark geprägt von den Aktivitäten autonomistischer Kräfte, was besonders durch den Wegfall der traditionellen Absatzmärkte der Weinwirtschaft im rechtsrheinischen Deutschland erklärlich ist.

Eine eigene Sektion der Tagung widmete sich dem nationalistischen Klischee, das in der als „separatistisch“ diffamierten Bewegung nur eine landesverräterische Gesinnung und in ihren Anhängern soziale Außenseiter sehen wollte. Die zu einem erheblichen Teil bürgerlich geprägten autonomistischen Kräfte speziell in der Pfalz erhielten wesentliche Impulse von zwei gegensätzlichen Entwicklungen im Mutterland Bayern: von der Abneigung gegen die sozialistische Regierung Eisner (1919) und ebenso vom nachfolgenden rechtskonservativen Regime unter Gustav Ritter von Kahr (1920/21, 1923/24) mit seiner sowohl gegen Berlin (Stresemann) als auch gegen Frankreich gerichteten Politik, so GERHARD HETZER (München) in seinem Abendvortrag. Vor diesem Hintergrund kam es bereits am 1. Juni 1919 zur Proklamation einer „Rheinischen Republik“ durch den ehemaligen Staatsanwalt Adam Dorten in Wiesbaden, die zwar nach wenigen Tagen scheiterte, wohl aber einen Impuls zur Ausrufung einer Republik im vormaligen Fürstentum Birkenfeld am 14. Juli 1919 gab. Das Wohlwollen der örtlichen Besatzungsverwaltung reichte jedoch nicht aus, politisch den Weg eines Anschlusses an Frankreich zu beschreiten (OTMAR SEUL, Paris). Auch in den Kreisen der pfälzischen SPD gab es damals Neigungen zur Ablösung von Bayern, keinesfalls aber vom Reich, was gemeinsame Aktionen mit den Autonomisten 1919 wie 1923/24 unmöglich machte bzw. in Reaktion auf die Ausrufung einer pfälzischen Republik am 1. Juni 1919 bereits am folgenden Tag zu einer Gegenaktion führte (STEFAN SCHAUPP, Neustadt/Weinstraße).

Ausgesprochen grausam waren im Unterschied zu diesen Putschversuchen die Umstände, die mit der Erstürmung des von Autonomisten besetzten Pirmasenser Bezirksamtes am 12. Februar 1924 und mit der Ermordung ihrer Anführer durch nationalistische Kräfte einhergingen – ein Menetekel des zukünftigen Umgangs nationaler Kräfte mit Anhängern entgegengesetzter Konzepte (HEIKE WITTMER, Pirmasens). Unmittelbar vorausgegangen war die Ermordung des pfälzischen Anführers der Autonomiebewegung Franz Josef Heinz in Speyer. An der Person seines Stellvertreters Adolf Bley5 aus Kirchheimbolanden ließ sich nicht nur erneut das Gewicht bürgerlicher Kräfte in der viel geschmähten autonomistischen Bewegung zeigen, sondern auch ihre zukunftsweisende Konzeption zur Überwindung der deutsch-französischen Feindschaft (VOLKER GALLÉ, Worms).

In der Haltung der Entente-Mächte dazu spielte letzteres jedoch keine Rolle. Bei allem Verständnis für das Interesse Frankreichs an Sicherheit vor Deutschland hielt die britische Regierung eisern an der Devise fest, dass die staatsrechtliche Einheit Deutschlands nicht durch revolutionäre autonomistische Bewegungen gefährdet werden dürfe. Ein zentrales Dokument zur Widerlegung der französischen Behauptung, dass die Bewegung eine Mehrheit der Bevölkerung hinter sich hätte, stellt der erstmals in seiner geheimen Langversion vorgestellte Bericht dar, den der britische Generalkonsul bei der bayerischen Regierung, Henry Robert Clive, über eine Bereisung der Pfalz und seine dort geführten Gespräche mit Vertretern politischer Parteien und gesellschaftlicher Gruppen in einer Zusammenfassung im Londoner Parlament vorlegen ließ (MAX OEHLMANN, Speyer).

Auch die Sektion zu Kirche, Kultur und Alltag war geprägt von einer deutsch-nationalistischen Propaganda, die den Gegensatz zu Frankreich bei jeder Gelegenheit zu verschärfen suchte. Welche Traditionen und Feindbilder dabei selbst im Klerus der katholischen Kirche präsent waren, zeigte THOMAS FANDEL (Speyer) einprägsam anhand der Person des Speyerer Bischofs Ludwig Sebastian, den nicht nur Kriegsausgang und Besatzung umtrieb, sondern der gesamte damit einhergehende politische Umbruch: „Wie tief ist unser Land gedemütigt, Juden, Schlosser, halbe Analphabeten ‚regieren‘ das Land, Senegalneger kommen um die Ordnung aufrecht zu erhalten“, so Sebastian in einem Brief, der in der Tat „einen tiefen Einblick in das weltanschauliche Koordinatensystem des Bischofs erlaubt“. Schon während des Krieges hatte der Speyerer Bischof seine patriotische Haltung durch Besuche an der Front unterstrichen; jetzt erhielt das Gedenken an die Gefallenen „eine immense Bedeutung bei der Unterfütterung der nationalen Haltung der katholischen Bevölkerung, die in den vorangegangenen Jahrzehnten wegen der Anbindung an den Papst in Rom (Stichwort Ultramontanismus) oft angezweifelt worden war“. Aber trotz aller Ablehnung der Revolution forderte Sebastian dazu auf, der neuen Regierung die Arbeitskraft zur Verfügung zu stellen, „solange unser Gewissen es gestattet“.

Dass die französische Sicht auf Deutschland dem dort gepflegten Feindbild nicht nachstand, dabei aber in erster Linie von den kriegerischen Erfahrungen der Jahre 1870/71 und 1914/18 motiviert war, verdeutlichte eine vergleichende Betrachtung der entsprechenden Publizistik beider Seiten durch ARMIN SCHLECHTER (Speyer). Die in der Pfälzischen Landesbibliothek verwahrten Monographien und Broschüren der Besatzungszeit dokumentieren die völlig unterschiedlichen deutschen und französischen Sichtweisen, die beide unter Rückgriff auf historische Ereignisse argumentieren. Hier spielten aus deutscher Sicht der Pfälzische Erbfolgekrieg und die französische Revolutionszeit eine große Rolle, während französische Autoren unter Bezug auf die napoleonische Zeit argumentierten oder im Sinne des „Genius des Rheins“ eine kulturelle Zugehörigkeit der linksrheinischen Gebiete zu Frankreich postulierten. Insgesamt stand der Ansatz einer kulturpolitisch begründeten pénétration pacifique angesichts der primär auf „Sicherheit vor Deutschland“ zielenden Besatzungspolitik von vornherein auf verlorenem Posten.

Zu den baulichen Erinnerungen an den Ersten Weltkrieg gehören die in den Folgejahren in vielen Gemeinden, so auch in der Pfalz, errichteten Kriegerdenkmäler (HEINRICH THALMANN, Landau), die den nationalen Sinn des Heldentodes im Kampf gegen den „Erbfeind“ sichtbar perpetuierten. Dass die französische Besatzungsmacht bei der jährlichen Gefallenenehrung auf eigenen Friedhöfen auch den Toten des Gegners militärische Ehren bezeugte, konnte den Gegensatz nicht entschärfen.

Da der von Franz Maier (Speyer) angekündigte Vortrag zum Aufstieg der NSDAP in der Pfalz entfallen musste, beschränkte sich die Frage nach weiteren Nachwirkungen der Jahre 1918–1930 auf die Lehren, die Frankreich bei der nur 15 Jahre später beginnenden erneuten Besatzung des südlichen Rheinlandes zog (JULIA WAMBACH, Berlin). Dazu gehörte die Absage an autonomistische Konzepte, nachdem diese in der vorherigen Besatzungszeit massiv antifranzösische Kräfte und Stimmungen beflügelt hatten. Allerdings waren angesichts des Ausmaßes der erneuten deutschen Niederlage und der Gründung des Landes Rheinland-Pfalz entsprechende Neigungen in der Bevölkerung nur noch marginal vertreten. Doch das nationalistische Feindbild lebte noch in der Weigerung der Politik weiter, die Leiden der vormaligen Aktivisten für ihre insbesondere in der NS-Zeit erlebte grausame Verfolgung anzuerkennen.

Insgesamt ermöglichte die Breite der Vorträge viele neue Erkenntnisse, die zugleich die Forschungslücken deutlich hervortreten ließen. Diese auszufüllen dürfte eine zukünftige Aufgabe insbesondere lokaler Fallstudien und biographischer Forschungen sein (letzteres besonders zu den Biographien zu Anhängern der autonomistischen Bewegung). Die überarbeiteten Vorträge der Tagung werden in einem von der Pfälzischen Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften herausgegebenen Sammelband erscheinen.

Zur Illustration der Einblicke, die insbesondere durch Quellen privater Herkunft mit alltäglichem Bezug gewonnen werden können, sei abschließend ein weiterer Tagebucheintrag des Elsässers Armand Stiegelmann angeführt. Unter dem 1. Januar 1919 notierte er: „Bei einem Gang sahen wir in Friesenheim ein eigenartiges Bild. Auf einem Platz ein Lager von französischen Soldaten, darunter viele Neger, mitten darin das deutsche Kriegerdenkmal von 1870 mit der Germania. Möge dies ein Sinnbild werden für das kommende Jahr, dass die Völker sich finden werden.“4

Konferenzübersicht:

Elise Julien (Wuppertal/Lille): Erster Weltkrieg und Besatzungszeit aus französischer Perspektive

Themenfeld 1: Die politische Ebene

Armin Schlechter (Speyer), Ute Engelen (Mainz), Walter Rummel (Kerben/Speyer): Ein neuer Blick auf die Besatzungszeit 1918–1930. Zur Wanderausstellung und Quellenlage

Michael Martin (Landau): Unbekannte Quellen in Pariser Archiven

Kai-Michael Sprenger (Mainz): Die USA als Besatzungsmacht im Rheinland

Richard Hedrich-Winter (Bonn): Der "3rd Army Carnival" 1919 in Koblenz. Ein herausragendes Beispiel reformpolitisch motivierter Fürsorgemaßnahmen für die US-Streitkräfte in der Besatzungszeit

Christelle Gomis (Florenz): Französische Besatzungstruppen in Deutschland

Themenfeld 2: Geld und Wirtschaft

Hans Ammerich (Speyer): Geldscheine 1918–1930

Ute Engelen (Mainz): Konkurs infolge der Französischen Besetzung? Empirische Unternehmensanalyse zur Infragestellung historischer Schuldzuschreibungen

Michael Martin (Landau): Mannheim als Grenzstadt

Matthias Schmandt (Bingen): Bingen während der Besatzungszeit

Abendvortrag

Gerhard Hetzer (München): Die Sicht der bayerischen Staatsregierung auf die Besatzung im Rheinland

Themenfeld 3: Separatismus

Otmar Seul (Paris): Die Birkenfelder Republik 1919. Französische Dokumente zur Autonomie-Bewegung

Max Oehlmann (Speyer): Der Clive-Report

Stefan Schaupp (Speyer): SPD und Separatismus

Heike Wittmer (Pirmasens): Separatismus in Pirmasens

Volker Gallé (Worms): Adolf Bley – Pazifismus und Autonomie in der Pfalz

Themenfeld 4: Kirche, Kultur und Alltag

Thomas Fandel (Speyer): Die katholische Kirche in der Pfalz und die französische Besatzung 1918 bis 1930

Armin Schlechter (Speyer): Besatzung und Separatismus im Spiegel der zeitgenössischen Publizistik

Themenfeld 5: Wirkungen und Nachwirkungen

Heinrich Thalmann (Landau): Kriegerdenkmäler der Zwischenkriegszeit – „Die Erinnerung an eine große Vergangenheit soll Großes schaffen in der Zukunft“

Julia Wambach (Berlin): Die Tradition der Besetzung Deutschlands durch Frankreich nach dem Zweiten Weltkrieg in der Tradition nach dem Ersten Weltkrieg

Anmerkungen
1 Nina Reinhard-Seelinger, „Kleine Erinnerungen für die Kinder“. Aufzeichnungen eines Europäers in der Nachkriegszeit 1918–1924 in Ludwigshafen, in: Mitteilungen des Historischen Vereins der Pfalz 118 (2020), S. 321–363, hier S. 340.
2 Ute Engelen, Walter Rummel (Hrsg.), Der gescheiterte Friede. Die Besatzungszeit 1918–1930 im heutigen Rheinland-Pfalz. Begleitband zur Ausstellung (Veröffentlichungen der Landesarchivverwaltung, 129), Koblenz 2020.
3 Reinhard-Seelinger, S. 339.
4 Reinhard-Seelinger, S. 342.
5 Vgl. https://www.1914-1930-rlp.de/bibliothek/biographien/adolf-bley.html.